Klimawandelanpassungen

Klimatische Veränderungen fordern Anpassung
Der Klimawandel bezieht sich auf die langfristige Veränderung des globalen Klimasystems, insbesondere auf die Erhöhung der Durchschnittstemperaturen auf der Erde. Diese Veränderungen werden hauptsächlich auf die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zurückgeführt, die hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Entwaldung und intensive Landwirtschaft verursacht werden.
Nebst der Reduktion der Treibhausgasen (Klimaschutz), müssen sich Gesellschaften den unvermeidbaren klimatischen Veränderungen anpassen. Höhere Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster, Veränderung von Ökosystemen und Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier erfordern eine globale Zusammenarbeit, politische Massnahmen, technologische Innovationen, nachhaltige Landnutzung und den Einsatz erneuerbarer Energien, um die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu fördern.

Der Bund hat 2012 die Strategie Anpassung an den Klimawandel verabschiedet, der den Rahmen für das koordinierte Vorgehen bei der Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels geschaffen hat. Die Strategie beinhaltet die Ziele für die Anpassung, beschreibt die grössten Herausforderungen und priorisiert die Handlungsfelder bei der Anpassung auf Bundesebene. Mit dem Zweiten Aktionsplan wird die Umsetzung der Strategie in den Jahren 2020–2025 geregelt. Viele Anpassungsmassnahmen betreffen auch die Kantone und Gemeinden. Die Gemeinden sind zuständig für die Anpassungsmassnahmen auf lokaler Ebene, besonders im Bereich der klimaangepassten Siedlungsentwicklung.

Auch die Energiestadt Solothurn setzt sich mit dem Thema Klimawandelanpassungen auseinander. Konkret unternimmt sie Massnahmen, unter anderem in folgenden Bereichen:

Klimafreundliche und -resistente Stadtentwicklung
Klimaresistenz ist ein wichtiger Aspekt der Anpassung an den Klimawandel. Sie zielt darauf ab, die Verwundbarkeit von Ökosystemen, Gemeinschaften, Infrastrukturen und anderen Systemen gegenüber klimatischen Veränderungen zu reduzieren und ihre Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit zu stärken. Durch Massnahmen zur Förderung der Klimaresistenz können die Auswirkungen des Klimawandels gemindert und die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit von Systemen verbessert werden.

Die Stadt Solothurn berücksichtigt Anpassungen an den Klimawandel bei der Vorbereitung von Planungsprojekten gemäss dem neuen Baureglement. In Neugestaltungen, wie besipielsweise dem Westbahnhofquartiers, werden Parameter wie die Ausrichtung der Gebäude und Kaltluftströme berücksichtigt. Bäume spielen eine immer wichtigere Rolle in der Gestaltung öffentlicher Plätze, wie zum Beispiel dem Postplatz, da sie zur Abkühlung und Sauerstoffversorgung beitragen. Darüber hinaus werden Umgestaltungen von öffentlichen Flächen vorrangig naturnah und sickerungsfähig durchgeführt.

Urbane Biodiversität und Innerstädtisches Grün
Urbane Biodiversität bezieht sich auf die Vielfalt und Fülle von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen in städtischen Gebieten und umfasst alle Arten von Leben, die in urbanen Ökosystemen existieren und miteinander interagieren. Sie umfass tierische und pflanzliche Vielfalt, mykrobielle Systeme sowie Ökosysteme. Das innerstädtische Grün bildet die Grundlage für den Erhalt und die Förderung der urbanen Biodiversität, dies können beispielsweise Stadtpärke, Strassenbegrünungen, begrünte Dächer und Fassaden, der Baumbestand und natürliche Gewässer sein. Erhalt und Förderung der urbanen Biodiversität erfordert eine nachhaltige Stadtplanung, den Schutz von Lebensräumen und die Berücksichtigung von Biodiversitätsaspekten in städtischen Entwicklungsprojekten.
Was die Stadt Solothurn in diesem Bereich unternimmt, lesen Sie hier.

Wasserversorgung und -management
Das Konzept der «Schwammstadt» bezieht sich auf eine städtebauliche Idee, die darauf abzielt, städtische Gebiete widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Es bezieht sich speziell auf die Fähigkeit einer Stadt, Wasser wie ein Schwamm aufzunehmen und zu speichern, um Überschwemmungen und Wasserknappheit entgegenzuwirken. Eine Schwammstadt implementiert verschiedene Techniken und Infrastrukturen, um Regenwasser zu erfassen, zu speichern, zu behandeln und zu nutzen. Dazu gehören beispielsweise Gründächer, Regenwasserspeicher, künstliche Teiche, Versickerungssysteme und regenwasserbasierte Bewässerungssysteme. Diese Massnahmen helfen dabei, den Wasserkreislauf in der Stadt zu verbessern, Überflutungen zu reduzieren, die Wasserqualität zu verbessern und die Abhängigkeit von externen Wasserquellen zu verringern. In der Stadt Solothurn soll das Schwammstadtkonzept zukünftig flächendeckend angewendet werden.